Im Sommer begeisterte Kajaker, was soll man im Winter tun? Schon vor Urzeiten ist man auf die Idee gekommen, das man mit einem Kajak auch ganz prima einen verschneiten Rodelhang heruntergleiten kann. Für mich hatte diese Variation unserer geliebten Sportart vor Jahren auf einem Golfplatz in der Nähe von Buchholz angefangen. Angestiftet von Jan-Peter wollten wir dies aber gerne weiter ausbauen und so werden inzwischen auch die neuerdings in Norddeutschland stationierten Skihallen für unsere Zwecke entfremdet.
Am 15.12.2009 war es so weit, ein Filmteam des Senders AQUA-TVhatte zum Dreh in das Alpincenter Wittenburg geladen. Wir, d. h. Jan-Peter, H-G, Torsten und ich (Britta) sollten dort unsere Sportart Snowkayaken präsentieren. Ein interessantes Thema, immerhin gibt es inzwischen auch schon Snowkayak-Weltmeisterschaften.

Die wichtigste Bedingung, neben der üblichen Ausrüstung WW-Boot aus PE, stabiles Paddel, Helm und Schwimmweste gegen allzu harte Einschläge am Oberkörper, ist ein geneigter Skiliftbetreiber, der von der Sinnhaftigkeit des Kajakrodelns überzeugt werden konnte. Und davon, das wir ihm, seinen Sesselliften und den mit Skipistenbenutzern auch nix Böses tun.
In Wittenburg haben wir die Genehmigung für einen ganzen Drehtag bekommen, so konnten wir uns richtig austoben.
Die Vierer-Sessellifte wurden jeweils von einer Person und einem Boot benutzt, ich fand es ehrlich gesagt ganz schön aufregend und anstrengend so hoch über dem Boden schwebend mein Boot festzuhalten.

Nun ja, oben angekommen wurde für uns der Lift angehalten und uns aus dem Sessel herausgeholfen.
Wir sind auf die Hauptskipiste gegangen, dort ist es breit und übersichtlich. Der obere Teil hat eine Neigung von ca. 20°, gut um sich an die ganze Chose erst einmal zu gewöhnen.

Nach einigen Läufen konnte ich dann auch mühelos Spins und Richtungswechsel machen und hatte das Bremsverhalten von meinem Boot unter Kontrolle. Wir sind dort in verschiedenen Formationen heruntergefahren, damit unser Filmteam auch schöne Bilder bekommt.
Dann ging es an den unteren Teil der Piste mit ca. 30° Neigung. Angesichts der Geschwindigkeit, die man dabei wahrscheinlich drauf bekommt, habe ich von vorneherein von dem Plan abgelassen, irgendwelche hübschen Manöver machen zu wollen. Nur irgendwann rechtzeitig die Bremsung einleiten, das war mein Plan.

Was dann kam fühlte sich an wie ein amtliches Wurmloch, das Boot hat sich so dermaßen beschleunigt, so dass es sich anfühlte als würde man durch einen Tunnel rasen. Leider habe ich dann die Bremsung zu spät eingeleitet, so dass die Drehtür unaufhaltsam näher kam. Glücklicherweise habe ich reaktionsschnelle Paddelkameraden, sie haben mein Boot dann noch zusätzlich festgehalten und abgebremst.

Nach einem guten Mittagessen ging es dann mit den Drehs auf der steilen Piste weiter, inzwischen habe ich auch begriffen, ab wann das Paddel in den Schnee zu drücken ist, um gut zu bremsen. Die Sache fängt an Spaß zu machen und der Skiliftbetreiber hat unsere Geschwindigkeit auf ca. 50 – 60 km/h geschätzt. Gefühlt kann ich das durchaus bestätigen. Nach mehreren Durchgängen, die durchaus anstrengend sind, haben wir dann noch ein Interview gegeben.
Nun hoffen wir, dass ein paar schöne Bilder dabei herum gekommen sind und Aqua-TV das Ganze ans Boulevardfernsehen verkaufen kann, dann werden wir berühmt!

Wenn der Winter zu lang wird, dann weicht einem gestandenen Paddler angesichts der zugefrorenen Flüsse so langsam aber sicher das Hirn auf und er muss irgendwas tun. Also hat der gute Jörg beschlossen, dass man den Resterdhügel im Garten auch gut mit den Schneemassen aufschütten kann und eine Kajakrodelbahn bauen kann. Noch Fragen?






Danach wärmt man sich gerne im Schwimmbad beim Kentertraining auf und träumt vom nächsten Wildwasserurlaub.